vor 500 Jahren begann die Reformation mit dem Thesenanschlag Martin Luthers. Heute haben sich Junge Menschen diverser Verbände zusammengesetzt, um folgende Thesen zu verbreiten:
I.
Ehrenamt braucht Anerkennung. Der Superintendent, der Bürgermeister und der Landrat sollen im Zuge dessen einmal im Jahr ein Anerkennungsfest für die getane Arbeit von Jugendlichen veranstalten.
II.
Kinder brauchen Freiraum und Orte zum Experimentieren außerhalb von Schule und Familie. Sie brauchen Orte wo Glauben entdeckt und Spiritualität altersgerecht gelebt werden kann.
III.
Der gesellschaftliche Leistungsdruck wird durch die Schule auf Kinder übertragen. Dadurch werden unverhältnismäßige Ängste erzeugt.
IV.
Schulen müssen mehr für die politische Orientierung Jugendlicher tun, um ihnen ihre Möglichkeiten der Partizipation und ihre Verantwortung bewusst zu machen.
V.
Kommunale Jugendpolitik (von Kirchenkonvent, Jugendparteien, etc.) muss öffentlicher gemacht werden, um Jugendlichen ihre Möglichkeiten der Einbringung bewusst zu machen.
VI.
Jugendarbeit wird durch Interaktion und Partizipation attraktiv gestaltet.
Daher muss die Stelle des Jugendvertreters im Jugendhilfeausschuss bestehen bleiben. Denn die Jugend muss in einem Ausschuss, der über sie entscheidet, vertreten sein.
VII.
Die Kommunikation zwischen den Jugendverbänden muss gefördert werden, um den Jugendlichen mehr Stimmgewalt zu verleihen.
VIII.
Es muss finanzielle Unterstützung für hauptamtliche Stellen in Jugendverbänden geben, gefördert durch Kommune/Träger.
IX.
Um Inklusion aller zu ermöglichen, muss die Angst aller Seiten durch Aufklärung und Offenheit genommen werden.
Daher muss ein geeignetes Umfeld für inklusive Begegnungen auf Gemeindeebene geschaffen werden.
X.
Die Kirche muss sich an die Menschenrechte halten, v.A. Artikel 2 der Menschenrechtskonvention. Alle Kirchenmitglieder sollen dazu angehalten werden, alle Menschen als gleich anzusehen, ungeachtet ihrer Hautfarbe, Herkunft, Sexualität, Sprache, Religion, ihres sozialen Status etc.
Anlässlich des Jubiläumsjahres zur Reformation folgte die Evangelische Jugend (EvJu) dem guten Beispiel Luthers, wonach Martin Luther im Jahre 1517, 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg schlug, um insbesondere den Ablasshandel der katholischen Kirche anzuprangern. So wurden im Laufe eines Tages 10 Thesen entwickelt, die in einer nächtlichen Aktion an fast alle Kirchentüren des Kirchenkreises genagelt und geklebt wurden.
Die Teilnehmer*innen im Alter von 15 bis 22 Jahren befassten sich intensiv mit aktuellen politischen Umständen und mit Entwicklungen in der evangelischen Kirche. Im Anschluss an intensive Diskussionen über die Themen Jugendarbeit, Integration, Inklusion, Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen sowie deren Rechte, entwickelten sie gemeinsame Positionen, mit denen sie einen Denkansatz zur Verbesserung dieser Problematiken liefern wollen.
Des Weiteren besuchten die beiden großen politischen Jugendorganisationen, die Jusos sowie die Junge Union den Workshop der evangelischen Jugend. Beide Gruppierungen waren jeweils mit ihren Kreisvorsitzenden, Yannick Tahn (Jusos) und Christian Ceyp (JU) sowie weiteren Vertreter*innen vor Ort und unterstützen die Teilnehmer*innen bei der Thesenbildung.
„Wir müssen Wege finden, die verschiedenen Verbände, die sich der Jugendarbeit verschrieben haben, wieder attraktiver für die Jugendlichen zu gestalten. Aus unserer Sicht fehlt es im Besonderen an Anerkennung, daher müssen die Kommunen und auch der Landkreis Celle Wege finden, wie man diese Situation in den Griff bekommen kann. Nicht nur die Kirchen leiden unter den Folgen der gesellschaftlichen Individualisierung, es betrifft alle Verbände und Vereine. Die langfristige Verpflichtung erscheint vielen, insbesondere jungen Menschen als zu großes Hindernis, es müssen also Wege gefunden werden, projektbezogen aktiv zu werden, um ein eigenes i-Tüpfelchen in der Welt zu hinterlassen,“ erläutert Felix Schorling. „Hinzu kommt, dass sich viele Jugendliche gar nicht darüber bewusst sind, welche Möglichkeiten zur Partizipation in die Gesellschaft und auch in den politischen Willensbildungsprozess möglich sind.“
So fordert Charlotte von Butler, Mitglied im Vorstand der Evangelischen Jugend: „Stadt und Landkreis müssen dafür sorgen, dass junge Menschen in den Jugendhilfeausschüssen als stimmberechtigte Mitglieder vertreten sind. Wir sind die Experten*innen für uns selbst und wollen gerne Verantwortung übernehmen“. Gleichwohl unterstütze man den Gedanken, ein Jugendparlament in Celle zu etablieren.
„Ehrenamt braucht Anerkennung“ fordert Matthias Potempa, Vorsitzender der Evangelischen Jugend, „Ein jährliches „Anerkennungsfest“ der Kommunen sowie des Landkreises für Ehrenamtliche in der Jugendarbeit würde viele zur Weiterarbeit motivieren“. Kirchenkreisjugendpastor Michael Dierßen stellt nach dem Voting der wichtigsten 10 Thesen fest, dass die Thesen sehr politisch ausgerichtet sind und stellt die Frage inwieweit sich Kirche politisch engagieren soll. „Für mich bedeutet Glauben auch Nachfolge, Jesus selbst war ein sehr politisch handelnder Mensch“, antwortet Kirchenkreisjugendwartin Susanne Mauk spontan darauf.
Nach dem nächtlichen Thesenanschlag haben insbesondere die Kirchengemeinden in Wietzenbruch, Altencelle und Groß Hehlen, die Thesen mit großem Engagement in ihre Gottesdienste eingebaut und dem Vorstand der EvJu die Möglichkeit gegeben, ihre Thesen den anwesenden Kirchgänger*innen näherzubringen. „Dies ist ein Anfang, wir wollen Missstände im Stile Luthers anprangern und ins Gespräch kommen“, so Paula Seidensicker, „Reformation findet nicht über Nacht statt, sondern ist ein immerwährender Prozess“.
Unter diesem Motto traf sich traditionell am ersten Adventswochenende im Jahr der Kirchenkreisjugendkonvent. Diesmal wurde mit der Sitzung bereits am Samstag begonnen
Die Jugendlichen nahmen nach der Sitzung an einem Planspiel teil. Durch mittelalterliche Verkleidungen aus den Gemeinden Lachendorf, Nienhagen und Westercelle tauchten die Teilnehmenden in die Zeit Martin Luthers ein. Für das Planspiel wurden sie in verschiedene Gruppen aufgeteilt und erarbeiteten die für Sie wichtigen Ziele und ob eine Reformation der Kirche in ihrem Sinne gewesen wäre.
Ebenfalls ist der Geburtstag unseres Kirchenkreisjugendpastors nicht zu verachten:
Die Konventsmitglieder feierten den 45. Geburtstag vom Kreisjugendpastor Michael Dierßen. Hierbei durfte natürlich auch ein Kuchen nicht fehlen.
Am Samstagabend stand die Verabschiedung von Holger Reiss an. Das von ihm Anfang des Jahres begonnene Berufspraktikum neigt sich dem Ende. Aus diesem Grunde gestaltete eine Arbeitsgruppe aus dem Vorstand einen kleinen Abschiedsgottesdienst in Kooperation mit Michael Dierßen. Musikalisch begleitet wurden die Verabschiedung und der darauffolgende bunte Abend von der Jugendband Oldau/Ovelgönne
Am Sonntagmorgen fuhren wir gemeinschaftlich in die Kirchengemeinde Groß Hehlen. Hier wurde neben der neuen Ortspastorin Stephanie Fendler auch der Kirchenkreisjugendpastor vom 1. stellvertretenden Superintendenten Uwe Schmidt-Seffers in sein Amt eingeführt.
Am 30.11.2016 lud Ministerpräsident Stephan Weil ein, um Ehrenamtlichen in der Flüchtlingsarbeit Danke für ihr Engagement zu sagen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Yared Dibaba in der HDI-Arena in Hannover. Auch der „Flüchtlingstreff – ein Ort der internationalen Jugendbegegnung“ der Evangelischen Jugend Celle wurde auf Vorschlag von Landesbischof Ralf Meister eingeladen. Eine Gruppe von Mitarbeitern fuhr hin, um den Treff und ihre Arbeit dort zu präsentieren. Das Celler Projekt war eines von acht weiteren, die stellvertretend für alle anderen in Niedersachsen, namentlich genannt wurden. Matthias Potempa gab eine kurze Einführung in das Projekt und zeigte eine Diashow mit Bildern aus der Flüchtlingsarbeit. Er sagte, dass die Jugendlichen es höher bewerten, „Praktisches für die Menschen zu tun, als über Nächstenliebe und Integration zu reden.“ Zusätzlich erzählte Roman Sander von seinem persönlich stärksten Erlebnis während des Flüchtlingsstreff. Es hat ihn beeindruckt, wie Einheimische und Zugezogene, während eines Fußballturniers, zu einem Team wurden. Roman wurde deutlich, „was die Botschaft der Evangelischen Jugend ist: den Gegenüber so anzunehmen wie er ist.“ Unterstützt wurden die Jugendlichen auf der Bühne vom Landesbischof selbst.
Dass sich viele Menschen für Geflüchtete engagieren, wissen alle, dass darunter aber auch viele Jugendliche Ehrenamtliche sind, das ist nicht allen bekannt. Zu einem Seminar (Freitagabend bis Samstagabend) hatten Franziska Horn und Marco Kosziollek aus dem Haus kirchlicher Dienste, Landesjugendpfarramt, jugendliche Ehrenamtliche in der Arbeit mit Geflüchteten zusammen mit ihren Beruflichen eingeladen.
Die Vorstellung dessen, was die Jugendlichen und jungen Erwachsenen vor Ort leisten, ließ erahnen, wie engagiert sie an die Arbeit herangehen: gemeinsames Spielen, Gesprächsrunden mit und ohne Eltern/Erwachsenen bzw. mit und ohne Kindern, Ausflüge, Sprache lernen, einen Garten anlegen, backen und noch vieles mehr. Dem entsprechend sogen die Teilnehmenden des Seminars auch den Bericht eine 20jährigen Geflüchteten in sich auf, der ihnen etwas über sein Leben vor der Flucht, seine Fluchtroute und den unterschiedlichen Umgang mit Geflüchteten in anderen EU-Ländern sowie sein gegenwärtiges Leben als Auszubildender in Hannover berichtete. Sechs Jahre war Samir unterwegs, bevor sich der mittlerweile 20jährige im vergangenen Jahr im Stephansstift taufen ließ und nun sein Christsein als Anker nutzt, wenn ihn schlimme Erfahrungen und traurige Gedanken überkommen.
Danach arbeiteten die Gruppen getrennt weiter: Während sich die Beruflichen in kollegialer Beratung mit ihren Situationen vor Ort auseinandersetzten, waren für die Jugendlichen die beiden Themen „Meine Rolle in der Arbeit mit Geflüchteten“ und „Frust und Strategien gegen den Frust“ Inhalt der Arbeitseinheiten. Am Ende des Seminars blickten beide Gruppen gemeinsam auf Selbsthilfestrategien und erlebten eine Art Meditation, um zu lernen, wie man sich von schwierigen Situationen distanziert.
Die Teilnehmenden sind sich einig: Ein solches Seminar muss wiederholt werden, weil die Arbeit mit Geflüchteten weiterhin ein zentrales Thema bleibt – auch wenn politischen und gesellschaftlichen Aussagen anderes vermuten lassen. Für das Jahr 2017 wird daher gerade die Planung vorgenommen. Interessierte melden sich gern bereits jetzt bei Franziska Horn (horn@kirchliche-dienste.de) und Marco Kosziollek (kosziollek@kirchliche-dienste.de ).
Die diesjährige Herbstjuleica fand vom 30.9.-6.10.16 in Hanstedt statt.
21 Teilnehmende aus den Gemeinden des Kirchenkreises nahmen an dieser Schulung teil, um neue Impulse für die Jugendarbeit in ihrer Gemeinde zu bekommen und zu entwickeln, sowie diese in „Laborsituationen“ zu erproben. Außerdem lernten sie im Team zusammenzuarbeiten und welche Rechte und Pflichten als angehende Jugendgruppenleiter auf sie zukommen.
Zu unserer Zeit während der Juleica hat der Teilnehmer Linus Jahn einen Erfahrungsbericht verfasst.
Eine Fahrt, die Menschen zusammenwachsen lässt, aber auch neue Fortschritte im Hinblick auf die ehrenamtliche Kirchenarbeit von uns Jugendlichen aufweist. Wer am Anfang der Woche noch sehr zurückhaltend oder lustlos war, ging zufrieden und mit neuen Freunden aus dem Missionarischen Zentrum in Hanstedt I nach Hause. Auch wenn man diese eine Woche mal abgeschnitten von jeglicher Zivilisation war, fand man immer wieder Dinge, die einen in den Pausen zwischen den Arbeitseinheiten belustigten. Bei dem einen war es der Edeka, in dem nur 5 Leute zur selben Zeit sein durften. Aber auch die anderen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung lockerten die Stimmung auf.
Abgesehen von den freien Stunden wurde auch intensiv daran gearbeitet, die Jugendarbeit in den Gemeinden zu analysieren und Verbesserungsvorschläge durch neu erlernte Impulse zu machen, mit denen wir uns gegenseitig ergänzten.
Auch wenn ich als Teilnehmer zugeben muss, dass das frühe Aufstehen einem manchmal doch sehr die Kraft raubte, konnte man spätestens nach dem ausgiebigen Frühstück neue Motivation tanken. Das Essen im Missionshaus ist generell eine Klasse für sich. Das sollte man sich nicht entgehen lassen!
Ich möchte nicht zu viel vorweg nehmen, weil jeder seine eigenen Erfahrungen machen soll. Ich kann aber nur sagen und da spreche ich im Namen unsere Gruppe:
Wir danken Susanne, Holger und den betreuenden Teamern Alina Stechert, Alice Hohmann, Charlotte von Butler und Thomas Drechsel dafür, dass sie die Zeit zu dem gemacht haben, was sie letztendlich geworden ist.
Und jeder, der mit dem Gedanken spielt, sich auf die Juleica einzulassen, sollte dies tun. Es lohnt sich!
Michael Dierßen hat ab dem 1.8.16 seine ¼ Stelle als Kreisjugendpastor im Kirchenkreis Celle begonnen.
... es sind verschiedene Gaben; aber es ist ein Geist! 1.Korinther 12,4
Evangelisch Glauben - das geht nur wenn sich alle mit ihren Stärken einbringen. Für ihre Gemeinde und in der Gesellschaft – eben religiös, politisch, aktiv sein.
Das gefällt mir an meinem Beruf. Darum bin ich Pastor.
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Viele von Euch werden mich sicherlich das ein oder andere Mal schon in Verbindung mit der Evangelischen Jugend gesehen haben. Ich werde ab heute für ein Jahr die FSJ-Kraft im Kirchenkreisjugenddienst sein.
Ich bin Thomas Drechsel, 20 Jahre alt und wohne in Celle.
Von mir werdet Ihr unteranderem bei Gruppenleiterschulungen, Kirchenkreisjugendkonventen bzw. Sommerfreizeiten oder ganz unterschiedlichen Aktionen der Evangelischen Jugend unterstützt.
Solltet Ihr oder Sie noch Fragen haben würde ich mich über eine E-Mail an fsj@evjucelle.de sehr freuen.
Ich bin auf das kommende Jahr gespannt und blicke mit Freude in die Zukunft mit Euch/Ihnen.