Am vergangenen Freitag, den 16.6. traf sich der Kirchenkreisjugendkonvent (KKJK) zusammen mit einigen Hauptamtlichen bei sommerlichen Temperaturen. Die 30 anwesenden stimmberechtigten Delegierten stellten spielerisch sich und wichtige Ereignisse in ihren Kirchengemeinden vor. Nach dem liebevoll hergerichteten Fingerfood-Vernaschen in der Pause wurde ein Gottesdienst gefeiert. In diesem Gottesdienst zum Thema: "Der rote Faden im Leben" wurde das Kugelkreuz der Evangelischen Jugend an Haupt und Ehrenamtliche verliehen. Die Kugelkreuzträger sind: Torben Brandt (ehem. Vorstand Oldau), Andrea Brichta (Diakonin in Wathlingen), Martina Ehlers (Diakonin in Lachendorf), Dorothea Rehn ( Diakonin in Klein Hehlen u. Hambühren), Marwin Adam, Jonas Bird (beide Klein Hehlen), Johanna Weber (ehem Vorstand, Lachendorf) und Alina Stechert (Mtglied des vorherigen Vorstands.
Wir bedanken uns bei allen Anwesenden und Mitwirkenden für den tollen Sommerkonvent und freuen uns auf den Konvent im September. Genießt die Sommerferien. :-)
Am vergangenen Sonntag, den 4.6. beteiligte sich auch die Evangelische Jugend am Lutherfest auf der Stechbahn. Bei immer besser werdenden Wetter betreuten wir die Hüpfburgen für Kinder und boten Kinderschminken an. WIr bedanken uns bei allen ehrenamtlichen Helfer für da Mitwirken an diesem tollen Tag.
In der ersten Osterferienwoche fand eine Juleica-Kurs (Jugendleitercard-Schulung) der Evangelischen Jugend im Kirchenkreises Celle mit 33 Personen unter Leitung von Kirchenkreisjugendwartin Susanne Mauk statt. Viele Jungen und Mädchen wollen in der Jugendarbeit mithelfen und sich dafür ausbilden lassen. Sie kamen aus 13 Kirchengemeinden, haben intensive Grundkenntnisse der Gruppenleitung erworben und erlebt.
Als die Teilnehmenden am ersten Tag im Missionarischen Zentrum in Hanstedt ankamen waren sie erst ratlos. Niemand kannte den anderen. In der Wartezeit, bis alle da waren, bastelten sie romantische Deko. Es handelte sich um die Dekoration für eine Spielekette, genauer gesagt um eine angebliche Hochzeit als Spielkette zum Kennenlernen. Ein perfekter Einstieg in die 7 Tage, denn allen wurde dadurch Orientierung in der neuen Situation geboten und schnell das Fremdsein durchbrochen. Am nächsten Tag wurden die Teilnehmer von lustiger Guten Morgen Musik geweckt. Um 8:30 Uhr gab es dann wie jeden Tag leckeres Frühstück. Mit einer Motivationspyramide und dem/der perfekten Jugendgruppenleiter*in „KlausBärbel“ ging es dann sehr motiviert und fröhlich an die Arbeit. Insgesamt wurden vielfältige Themen in den Einheiten der gesamten Woche durchgenommen. Die Teilnehmenden lernten wie man eine Andacht hält, wie eine Gruppe funktioniert und wie man eine Gruppenstunde für verschiedene Altersstufen macht. Das Anleiten von Spielen, Spielketten und thematischen Einheiten wurde trainiert. Zuerst gab es immer eine Theorieeinheit, wo gezeigt wurde wie man solche Aktionen aufbaut, danach durfte das Gelernte in kleinen Gruppen umgesetzt und mit allen ausprobiert und reflektiert werden. Jede/r hatte mehrmals die Gelegenheit sich im Team mit Gleichgesinnten auszuprobieren. Quasi, wie im Labor spielten alle anderen Kinder, Konfirmanden oder Jugendliche.
Am Ende der Woche wurden ihnen dann die wichtigsten Gesetze beigebracht, damit sie wissen welche Rechte und Pflichten sie als Jugendgruppenleiter*innen haben. Ein Rechtstest, den zum Glück alle bestanden haben, war die letzte Hürde. Am Donnerstag nahte dann der Abschied. Davon ließen sich die Teilnehmenden aber nicht runter ziehen. Sie waren in den sieben Tagen zu einer tollen Gruppe geworden, sie hatten viel Spaß, viele Freundschaften sind entstanden, die über diese eine Woche Bestand haben werden. Zum Schluss genossen noch einmal alle das leckere Essen im Missionarischen Zentrum in Hanstedt und gegen Nachmittag wurden sie dann abgeholt. Insgesamt wurde es eine erfolgreiche und lustige Woche, die die Teilnehmenden so schnell nicht vergessen werden. Nun gilt es das Gelernte in den Gemeinden auszuprobieren und nach dem Erste-Hilfe-Kurs dann mit 16 Jahren eine Juleica zu beantragen, die eine bundesweite Gültigkeit hat.
Am 17.3. haben wir den ersten Konvent in diesem Jahr veranstaltet, der Wahlkonvent, denn der Vorstand des Kirchenkreisjugendkonventes wird alle zwei Jahre neu gewählt. Doch am Anfang mussten wir uns kennenlernen, da 29 Personen aus 13 unterschiedlichen Gemeinden unseres Kirchenkreises anwesend waren. Wir hatten viel Spaß mit den Eigenschaften zu den Namen, beim Landkarte stellen und bei der Vorstellung mit Gegenständen aus dem Jugenddienst, die wir mit Evangelischer Jugend verbinden.
Dann berichteten die alten Vorstandsmitglieder in sprichwörtlichen 2 Minuten über die letzten 2 Jahre. 5 Gewählte aus dem Jahr 2015 waren zwischenzeitlich ausbildungsbedingt durch neue Personen ersetzt worden. Der alte Vorstand hatte jedoch von 40 Sitzungen, zwei Klausuren und diversen Veranstaltungen viel zu erzählen.
Danach wurde es ernst und wir begannen mit der Wahl zum neuen Vorstand. Die verschiedenen Regionen setzten sich zusammen und haben sich über ihre Kandidaten beraten. Dann wurde es spannend.
Im darauf folgenden ersten Wahlgang der Regionen kamen folgende Ergebnisse heraus:
Stadt Mitte-Süd: Antonia Potempa (Blumlage)
Stadt Nord-West: Felix Schorling (Wietzenbruch)
Region West : Sonja Malik (Wietze)
Land Süd : Paula Seidensticker (Nienhagen)
Region Nord-Ost: Kein Kandidat gefunden – Platz bleibt frei bis jemand im Konvent nachnominiert werden kann
Im zweiten, regionenunabhängigen Wahlgang wurden Matthias Potempa (Blumlage) und Moritz Lutter (Wathlingen) gewählt.
Über die Berufungsplätze und den Vorsitz wird der neue Vorstand in seiner konstituierenden Sitzung am 23. März beraten.
Nach der Wahl feierten wir in der Kapelle des Kirchenamtes eine Andacht. Hierbei stand die Jahreslosung: „Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch.“ aus Hesekiel 36, 26 im Fokus. Einige Vorstandmitglieder gingen der Frage nach, was dieses neue Herz und dieser neue Geist überhaupt für uns bedeuten, inwiefern dies uns verändert, oder ob es einfach eine neue Zeit ist, die Gott mit uns gehen will. Untermalt wurde das durch einen Song des EVJW zu der Jahreslosung.
In dieser Andacht wurde erstmals das Zeichen der evangelischen Jugend, ein kleines silbernes Kreuz auf einer Weltkugel als Auszeichnung für aktives Engagement in der Evangelischen Jugend in unserem Kirchenkreis verliehen. Damit drückt der Vorstand seine Hochachtung und seinen Respekt vor der getanen Arbeit aus und möchte den Jugendlichen einen Anreiz geben weiterhin für die Evangelische Jugend aktiv zu sein, da ihre Arbeit wertgeschätzt wird.
In dieser Andacht wurde das Silberne Kugelkreuz von Jugendpastor Michael Dierßen und Kirchenkreisjugendwartin Susanne Mauk mit individuellen Segenssprüchen an Paula Seidensticker, Florian Wernicke, Felix Schorling, Moritz Lutter, Thomas Drechsel, Charlotte von Butler, Matthias Potempa, Nicolas Gulic-Schacht, Antonia Potempa, Alice Hohmann und Valeska Zenk verliehen. Außerdem wurde der alte Vorstand hiermit auch verabschiedet.
Vielen Dank für zwei tolle Jahre und ein herzliches Willkommen an den neuen Vorstand.
Am ersten Märzwochenende haben sich frisch Konfirmierte aus zahlreichen Kirchengemeinden aus dem Kirchenkreis zu einem Schnupperkurs zusammengefunden. Hierbei hatten sie die Möglichkeit in die Arbeit als Teamer aktiv hineinzuschnuppern und sich mit anderen auszutauschen und Spaß zu haben. Weitere Bilder sind in der Galerie zu finden.
vor 500 Jahren begann die Reformation mit dem Thesenanschlag Martin Luthers. Heute haben sich Junge Menschen diverser Verbände zusammengesetzt, um folgende Thesen zu verbreiten:
I.
Ehrenamt braucht Anerkennung. Der Superintendent, der Bürgermeister und der Landrat sollen im Zuge dessen einmal im Jahr ein Anerkennungsfest für die getane Arbeit von Jugendlichen veranstalten.
II.
Kinder brauchen Freiraum und Orte zum Experimentieren außerhalb von Schule und Familie. Sie brauchen Orte wo Glauben entdeckt und Spiritualität altersgerecht gelebt werden kann.
III.
Der gesellschaftliche Leistungsdruck wird durch die Schule auf Kinder übertragen. Dadurch werden unverhältnismäßige Ängste erzeugt.
IV.
Schulen müssen mehr für die politische Orientierung Jugendlicher tun, um ihnen ihre Möglichkeiten der Partizipation und ihre Verantwortung bewusst zu machen.
V.
Kommunale Jugendpolitik (von Kirchenkonvent, Jugendparteien, etc.) muss öffentlicher gemacht werden, um Jugendlichen ihre Möglichkeiten der Einbringung bewusst zu machen.
VI.
Jugendarbeit wird durch Interaktion und Partizipation attraktiv gestaltet.
Daher muss die Stelle des Jugendvertreters im Jugendhilfeausschuss bestehen bleiben. Denn die Jugend muss in einem Ausschuss, der über sie entscheidet, vertreten sein.
VII.
Die Kommunikation zwischen den Jugendverbänden muss gefördert werden, um den Jugendlichen mehr Stimmgewalt zu verleihen.
VIII.
Es muss finanzielle Unterstützung für hauptamtliche Stellen in Jugendverbänden geben, gefördert durch Kommune/Träger.
IX.
Um Inklusion aller zu ermöglichen, muss die Angst aller Seiten durch Aufklärung und Offenheit genommen werden.
Daher muss ein geeignetes Umfeld für inklusive Begegnungen auf Gemeindeebene geschaffen werden.
X.
Die Kirche muss sich an die Menschenrechte halten, v.A. Artikel 2 der Menschenrechtskonvention. Alle Kirchenmitglieder sollen dazu angehalten werden, alle Menschen als gleich anzusehen, ungeachtet ihrer Hautfarbe, Herkunft, Sexualität, Sprache, Religion, ihres sozialen Status etc.
Anlässlich des Jubiläumsjahres zur Reformation folgte die Evangelische Jugend (EvJu) dem guten Beispiel Luthers, wonach Martin Luther im Jahre 1517, 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg schlug, um insbesondere den Ablasshandel der katholischen Kirche anzuprangern. So wurden im Laufe eines Tages 10 Thesen entwickelt, die in einer nächtlichen Aktion an fast alle Kirchentüren des Kirchenkreises genagelt und geklebt wurden.
Die Teilnehmer*innen im Alter von 15 bis 22 Jahren befassten sich intensiv mit aktuellen politischen Umständen und mit Entwicklungen in der evangelischen Kirche. Im Anschluss an intensive Diskussionen über die Themen Jugendarbeit, Integration, Inklusion, Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen sowie deren Rechte, entwickelten sie gemeinsame Positionen, mit denen sie einen Denkansatz zur Verbesserung dieser Problematiken liefern wollen.
Des Weiteren besuchten die beiden großen politischen Jugendorganisationen, die Jusos sowie die Junge Union den Workshop der evangelischen Jugend. Beide Gruppierungen waren jeweils mit ihren Kreisvorsitzenden, Yannick Tahn (Jusos) und Christian Ceyp (JU) sowie weiteren Vertreter*innen vor Ort und unterstützen die Teilnehmer*innen bei der Thesenbildung.
„Wir müssen Wege finden, die verschiedenen Verbände, die sich der Jugendarbeit verschrieben haben, wieder attraktiver für die Jugendlichen zu gestalten. Aus unserer Sicht fehlt es im Besonderen an Anerkennung, daher müssen die Kommunen und auch der Landkreis Celle Wege finden, wie man diese Situation in den Griff bekommen kann. Nicht nur die Kirchen leiden unter den Folgen der gesellschaftlichen Individualisierung, es betrifft alle Verbände und Vereine. Die langfristige Verpflichtung erscheint vielen, insbesondere jungen Menschen als zu großes Hindernis, es müssen also Wege gefunden werden, projektbezogen aktiv zu werden, um ein eigenes i-Tüpfelchen in der Welt zu hinterlassen,“ erläutert Felix Schorling. „Hinzu kommt, dass sich viele Jugendliche gar nicht darüber bewusst sind, welche Möglichkeiten zur Partizipation in die Gesellschaft und auch in den politischen Willensbildungsprozess möglich sind.“
So fordert Charlotte von Butler, Mitglied im Vorstand der Evangelischen Jugend: „Stadt und Landkreis müssen dafür sorgen, dass junge Menschen in den Jugendhilfeausschüssen als stimmberechtigte Mitglieder vertreten sind. Wir sind die Experten*innen für uns selbst und wollen gerne Verantwortung übernehmen“. Gleichwohl unterstütze man den Gedanken, ein Jugendparlament in Celle zu etablieren.
„Ehrenamt braucht Anerkennung“ fordert Matthias Potempa, Vorsitzender der Evangelischen Jugend, „Ein jährliches „Anerkennungsfest“ der Kommunen sowie des Landkreises für Ehrenamtliche in der Jugendarbeit würde viele zur Weiterarbeit motivieren“. Kirchenkreisjugendpastor Michael Dierßen stellt nach dem Voting der wichtigsten 10 Thesen fest, dass die Thesen sehr politisch ausgerichtet sind und stellt die Frage inwieweit sich Kirche politisch engagieren soll. „Für mich bedeutet Glauben auch Nachfolge, Jesus selbst war ein sehr politisch handelnder Mensch“, antwortet Kirchenkreisjugendwartin Susanne Mauk spontan darauf.
Nach dem nächtlichen Thesenanschlag haben insbesondere die Kirchengemeinden in Wietzenbruch, Altencelle und Groß Hehlen, die Thesen mit großem Engagement in ihre Gottesdienste eingebaut und dem Vorstand der EvJu die Möglichkeit gegeben, ihre Thesen den anwesenden Kirchgänger*innen näherzubringen. „Dies ist ein Anfang, wir wollen Missstände im Stile Luthers anprangern und ins Gespräch kommen“, so Paula Seidensicker, „Reformation findet nicht über Nacht statt, sondern ist ein immerwährender Prozess“.